Die kretische Ernährung gilt als ideal, da sie für Langlebigkeit und Gesundheit sorgt. Tatsächlich ist es der Geburtsort der international bekannten mediterranen Küche.
Der Wert der kretischen Ernährung und ihr Zusammenhang mit Wohlbefinden und Langlebigkeit wurde mit der 1956 vom amerikanischen Arzt Ancel Keys begonnenen „Studie der sieben Länder“ weithin bekannt. An der Studie nahmen insgesamt 12.763 Männer im Alter von 40-59 Jahren teil, die aus 16 verschiedenen Regionen von 7 Ländern (Finnland, Niederlande, Japan, Vereinigte Staaten, Italien, Jugoslawien und Griechenland) ausgewählt wurden, mit dem Ziel, den bisher unklaren Zusammenhang zwischen Ernährung und Ernährung zu untersuchen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die bis dahin nicht dokumentiert worden waren.
Der Vergleich dieser verschiedenen Bevölkerungsgruppen zeigte, dass die Kreter bei weitem eine bessere Gesundheit und niedrigere Sterblichkeitsraten durch koronare Herzkrankheiten und Krebs hatten. Nach 25-jähriger Überwachung wurde festgestellt, dass die Kreter die niedrigsten Sterblichkeitsraten aus allen Gründen aufwiesen, während die Todesfälle durch koronare Herzkrankheit sogar im Vergleich zu anderen Teilen des Mittelmeers dramatisch niedriger waren.
Es folgte eine Studie der französischen Forscher Serge Renaud und Michel de Longeril, die zeigte, dass die kretische Ernährung bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt die Sterblichkeitsrate 27 Monate nach dem Schub um 70 % im Vergleich zu der vom Amerikaner empfohlenen Ernährung senkte Herzverband.
Die kretische Ernährung der 1960er Jahre basierte auf saisonalen, lokalen Lebensmitteln mit wenig oder keiner Verarbeitung, hauptsächlich Gemüse. Hülsenfrüchte, Wildgemüse und Kräuter, Vollkornbrot aus Gerste oder Weizen und Nüsse und viel Obst.
Milchprodukte, Fisch und Geflügel wurden in Maßen konsumiert, rotes Fleisch sparsam, und die Hauptfettquelle war Olivenöl, das in sehr großen Mengen konsumiert wurde, was Keys beeindruckt hatte.
Die gute Gesundheit der Kreter basierte jedoch nicht nur auf der Ernährung. sondern in ihrer allgemeinen Lebensweise, die intensive körperliche Aktivität beinhaltete, während die Mahlzeiten zu regelmäßigen Zeiten eingenommen wurden. Sie waren ein Anlass für Familientreffen oder gesellschaftliche Veranstaltungen und wurden von ein paar Gläsern Wein begleitet.
Olivenöl ist der Hauptbestandteil der berühmten kretischen Ernährung, die Wohlbefinden und Langlebigkeit bietet. Seine heilende Wirkung wurde bereits von antiken Ärzten wie Hippokrates und Galen erkannt.
Heute ist bewiesen, dass Olivenöl neben seinem hohen Nährwert antioxidative Wirkung hat, vor Herzkrankheiten und verschiedenen Krebsarten schützt, hilft, den Cholesterinspiegel zu kontrollieren, eine gute Leber- und Gallenfunktion zu haben, das Altern zu verlangsamen, bei verschiedenen Alterskrankheiten, bei besserer Aufnahme von Vitaminen, bei Diabetes und Magengeschwüren.
Der Olivenbaum ist seit Tausenden von Jahren ein Symbol der griechischen Kultur. Auf Kreta wird der Olivenbaum seit der Jungsteinzeit verwendet, während sein Anbau durch archäologische Funde der minoischen Zeit aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. bestätigt wird.
Der Anbau der Olive verbindet das minoische Kreta mit dem heutigen Kreta, prägt weiterhin die kretische Landschaft und bietet ihre wertvollen Gaben. Im milden Klima Kretas, mit der großen Sonneneinstrahlung und den besonderen Bodenverhältnissen zeichnet sich das aus der Olivenfrucht natürlich gewonnene Olivenöl von hoher Qualität aus und gewinnt immer wieder Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Qualitätswettbewerben.
"Wein erfreut das Herz des Menschen" besagt ein biblisches Sprichwort und sicherlich freut sich das "Herz" der Kreter seit etwa 4.000 Jahren, da Wein eines der Hauptprodukte des minoischen Kreta war, wie durch Ausgrabungen bestätigt wurde, mit der charakteristischsten Kelterung Vathipetro im Alter von etwa 3.500 Jahren, der als der älteste der Welt gilt.
Die Weingeschichte setzt sich auf Kreta im Laufe der Jahrhunderte und in den „Zwölf Jahrhunderten von Gortyna“ des 5. Jahrhunderts fort. BC, der als ältester Rechtstext Europas gilt, lesen wir zum ersten Mal Regeln für den Weinbau.
Die nächste große Station in der Weingeschichte Kretas ist die Römerzeit, als der kretische Wein einen großen Ruf erlangte und durch das Römische Reich reiste. Während der venezianischen Herrschaft (13.-17. Jahrhundert) ist eine größere kommerzielle Blüte zu beobachte, als der süße Malvazia-Wein in ganz Europa berühmt war. Nach der Eroberung durch die Osmanen verlor der kretische Wein allmählich an Prestige, aber heutzutage hat er einen Platz in der europäischen Weinherstellung eingenommen, der seiner langen Geschichte würdig ist.
Die idealen bodenklimatischen Bedingungen für den Anbau und die Nutzung traditioneller, aber auch moderner Weinbereitungstechniken verleihen den kretischen Weinen jedes Jahr viele Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben. So trägt der Weinbau heute maßgeblich zur Gestaltung der ländlichen Landschaft bei und ist einer der Hauptzweige der kretischen Agrarwirtschaft.
Honig ist seit der minoischen Ära mit der Geschichte und Volkskultur Kretas verbunden, wie verschiedene Ausgrabungen belegen, hauptsächlich Tonzellen und Platten, die in linearer B-Schrift geschrieben sind, aber vor allem eines der Meisterwerke der minoischen Kunst. , das Goldjuwel (1800-1700 v. Chr.) mit den beiden gegenüberliegenden Bienen, die eine Wabe zwischen ihren Beinen halten.
Kreta-Honig gilt als hochwertig, da die Flora der Insel berühmt ist für die vielen aromatischen Pflanzen und Kräuter, die durch die große Sonneneinstrahlung vermehrt ätherische Öle enthalten. Hauptsächlich werden Thymianhonig und natürliche Mischungen aus Thymian und Kiefer produziert.
Es gibt zwei Kategorien von Honig, Blütenhonig, der aus Blütennektar hergestellt wird, und Honigtauhonig, der aus durch Insekten vermitteltem Baumsaft hergestellt wird. Im Allgemeinen haben Blütenhonige ein angenehmeres Aroma und einen besseren Geschmack, während Honigtauhonig einen höheren Nährwert hat. Thymianhonig ist beliebter und von größerem Handelswert.
Honig enthält mindestens 180 verschiedene Substanzen. Seine Hauptbestandteile sind natürliche Zucker, Wasser, organische Säuren, Proteine, Spurenelemente, Enzyme und Vitamine. Die medizinischen und therapeutischen Eigenschaften des Honigs sind seit der Antike bekannt. Der Honig hilft bei der Genesung, ist antiseptisch, hustenlindernd, verdauungsfördernd, wundheilend, wohltuend für Herz und Leber, hilft bei Magengeschwür und Verstopfung, schützt vor Krebs.
Außer Honig bietet die Biene dem Menschen großzügig ihre Gaben an. Das Gelée Royale wird von den Arbeitern für das exklusive Essen ihrer Königin hergestellt. Der Pollen, den sie von den Blumen sammeln, die Propolis, die sie zum Versiegeln und Desinfizieren des Bienenstocks verwenden, und das Wachs sind hochwertige Produkte, die in der pharmazeutischen und kosmetischen Industrie weit verbreitet sind..
Auf Kreta gibt es etwa 2.200 Imker, die 2.500 Tonnen Honig produzieren.
GR